Auf dieser Seite sammeln wir unsere konkrete Vision für ein fahrradfreundliches Reinickendorf, angefangen im „Bermudadreieck“:
Hermsdorfer Damm, Waidmannsluster Damm und Oraniendamm.
Uns liegt es am Herzen für ein zusammenhängendes, subjektiv und objektiv sicheres Radverkehrsnetz für Alle zu demonstrieren.
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Am Samstag, 15. Mai fanden sich um 14.30 Uhr ca. 500 Fahrradaktivistinnen am S-Bahnhof Waidmannslust ein, um zwischen Waidmannsluster Damm, Hermsdorf Damm und Oraniendamm für sichere Radwege zu demonstrieren. Dieses sogenannte „Bermudadreieck“ ist bei Radfahrerinnen berüchtigt für eng überholende Autos sowie fehlende Radwege und einen eklatanten Mangel an Zebrastreifen.
Veranstaltet wurde der Fahrradkorso vom Netzwerk Fahrradfreundliches Reinickendorf zusammen mit Fridays for Future Reinickendorf (FFFR). Unterstützt wurde der Aufzug vom ADFC und von zahlreichen Bürgerinitiativen. Auch Vertreterinnen der Linken, der SPD und der Grünen sowie verschiedener Gewerkschaften befanden sich unter den Teilnehmerinnen. Auffallend viele Kinder und Jugendliche, ebenso wie ältere Damen und Herren nahmen an der Fahrraddemo teil. Einige von ihnen betonten, dass sie nicht verstehen können, wie wenig sich in Reinickendorf in Bezug auf die Fahrradinfrastruktur in den letzten 30 Jahren geändert hat.
Dabei müsste es dem Bezirksamt ein dringliches Anliegen sein, den Menschen den Umstieg auf das Fahrrad als emissions-freier Mobilitätsform zu erleichtern. Im Pariser Klimaabkommen ist die Reduktion der Treibhausgase um 95% bis 2050 vereinbart. Im Verkehrssektor ist die Emission der Treibhausgase seit 1990 jedoch um 25% gestiegen, so dass es umso unverständlicher ist, dass in Reinickendorf weiter der motorisierte Verkehr gefördert wird. Die nötigen Veränderungen werden offensichtlich von der für den Verkehr zuständigen Bezirksstadträtin aus ideologischen Gründen abgeblockt.
Entlang der ca. 10 km langen Strecke fanden Aktionen für Groß und Klein statt: Auf dem Waidmannsluster Damm wurde zwischen der Straße am Ansitz und der Dianastraße – geschützt von einer Motorradstaffel der Berliner Polizei – mit Straßenmalkreide ein 2 Meter breiter und 50 Meter langer Radstreifen auf die Straße gemalt und an der Kreuzung Waldseeweg/Berliner Straße (B 96) ein Zebrastreifen über die vielbefahrene Einfallsschneise in die Stadt. Beide Straßenmalaktionen fanden nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei den Erwachsenen großen Anklang.
Entlang der ca. 10 km langen Strecke fanden Aktionen für Groß und Klein statt: Auf dem Waidmannsluster Damm wurde zwischen der Straße am Ansitz und der Dianastraße – geschützt von einer Motorradstaffel der Berliner Polizei – mit Straßenmalkreide ein 2 Meter breiter und 50 Meter langer Radstreifen auf die Straße gemalt und an der Kreuzung Waldseeweg/Berliner Straße (B 96) ein Zebrastreifen über die vielbefahrene Einfallsschneise in die Stadt. Beide Straßenmalaktionen fanden nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei den Erwachsenen großen Anklang.
Direkt auf der von der Polizei abgesperrten Kreuzung Waldseeweg/Berliner Str. hielt die Klimaaktivistin Layla Krüger (FFFR) eine engagierte Rede für den Klimaschutz und der fünfjährige Mattis hielt eine Ansprache, in der er sich eine Fahrradstraße auf dem Waldseeweg wünschte.
Zwischen beiden Malaktionen lagen ein ausgewachsenes Gewitter mit Wolkenbruch und Hagel- von dem sich aber fast niemand der Demonstrantinnen vertreiben ließ – und vier Redebeiträge: Hannelore Gemeinhardt (BI Waidmannslust), Mathias Adelhoefer und Julius Rachlitz (Changing Cities Reinickendorf) sowie Jan Riemke (ADFC) forderten mehr Verkehrssicherheit, Rücksicht durch Autofahrerinnen, Pop-up-Radwege, den Ausbau des ÖPNV und sichere Radinfrastruktur für die vielen Schülerinnen und Schüler, die im Bermudadreieck unterwegs sind. Selbst kleinere Kinder könnten den Schulweg auch ohne Elterntaxi bewältigen, vorausgesetzt es werden mehr
Zebrastreifen und sichere Radwege geschaffen, hoben einige der Sprecherinnen hervor. Im Waldseeviertel wurde der Fahrradlindwurm von menschlichen Pollern der Kiezblock-Bürgerinitiative Waldseeviertel begrüßt. In diesem Wohnviertel beträgt der Anteil der motorisierten Durchfahrten bis zu 90%. Aus Protest gegen die Blockade des Bezirksamtes gegen Maßnahmen zur Verringerung des Durchgangsverkehrs hatten sich einige Teilnehmerinnen als menschliche Poller verkleidet und ließen auf den engen Straßen des Waldseeviertels nur die Pollernaise der fröhlichen Fahrradfahrerinnen hindurch. In seinem Redebeitrag betonte der BI-Sprecher Michael Ortmann, dass dem Bezirksamt schlichtweg die Vorstellungskraft fehle, welche Qualitäten eine gute Zu-Fuß- und Radverkehrsinfrastruktur mit sich bringe: „Denn wie die Erde den Regen braucht, so braucht sie auch die Verkehrswende und Menschen, die dafür eintreten!“
Im Anschluss daran ging es – mittlerweile wieder sonnengetrocknet – über den Oraniendamm zurück zum S-Bahnhof Waidmannslust, wo sich die Teilnehmerinnen des Fahrradkorsos gutgelaunt ob des tollen Erlebnisses und des großen Erfolges gegen 17 Uhr voneinander verabschiedeten.