Am Samstag versammelten sich vor der Grundschule An der Peckwisch bei schönstem Sonnenschein zahlreiche fahrradbegeisterte Kinder, Jugendliche und Erwachsene zur Kinder-Fahrrad-Demonstration durch das Märkische Viertel und Wittenau.
Sie waren dem Aufruf von Changing Cites, dem ADFC, Fridays for Future Reinickendorf und dem VCD gefolgt, um zu zeigen, dass insbes. Kinder und Jugendliche sichere Wege zur Schule und in der Freizeit brauchen. Zu oft fährt die Angst mit, in einen Unfall verwickelt zu werden oder hält die jungen Radfahrer:innen davon ab, ihre Wege alleine mit dem Fahrrad zurückzulegen.
Um mehr Aufmerksamkeit für die Belange der jungen Verkehrsteilnehmer:innen zu erreichen, wird die Kidical Mass regelmäßig nicht nur in Deutschland durchgeführt.
Nach einem kurzen Grußwort ging es mit viel Gejauchze und Geklingel los auf die etwa zweistündige Tour. Begleitet wurde die Demo von der Fahrradstaffel der Berliner Polizei, die den Gegenverkehr zur Seite nahm bzw. zum Halten aufforderte und die Querstraßen zumachte, damit der Fahrradtross die Strecke unbeschwert und sicher zurücklegen konnte.
Am ersten Zwischenstopp vor der Charlie-Chaplin-Grundschule malten die Kinder einen Pop-Up-Radweg auf die Fahrbahn, der mit Hütchen gesichert wurde und zeigten damit, wie schnell eine sichere Fahrradinfrastruktur geschaffen werden kann, wenn nur der Wille dazu da ist. Eine Aktivistin von Changing Cities wies darauf hin, dass Radfahren für Kinder und Jugendliche Freiheit bedeutet und den Bewegungsradius merklich erweitert. Es sei höchste Zeit, dass nach dem Wechsel im Reinickendorfer Bezirksamt nun auch in hier die Verkehrswende zugunsten der Radfahrer:innen eingeleitet wird.
Es folgten vier weitere Zwischenhalte, an denen jeweils kurze Reden gehalten wurden und eine Fahrradstraße (vor dem Skaterpark am Senftenberger Ring) sowie ein Zebrastreifen (in der Calauer Str.) auf die Fahrbahn gemalt wurden. In den Reden wurde betont, wie dringlich eine Verbesserung der Radinfrastruktur sei, insbes. geschützte Radstreifen würden viel zur Sicherheit beitragen. Die alten, holprigen Hochbordradwege sollten umgehend umgebaut werden, damit ein schnelles und sicheres Vorwärtskommen mit dem Rad ermöglicht wird. Es wurde auch daran erinnert, dass Radfahren die Gesundheit fördert und erhält und natürlich auch gut für das Klima und die Umwelt ist.
Die jungen Straßenmal-Künstler:innen hatten sichtlich großen Spaß daran, ihre Kunstwerke auf die Straße zu bringen. Vor allem aber blühten sie beim Radfahren in der Gruppe und auf der Straße regelrecht auf und wurden nicht müde, die schöne und sichere Fahrt zu loben. Während der Fahrt waren aus mehreren Soundboxen fröhliche Fahrradlieder sowie diverse Hits zu hören. Auch dies trug zu einer ausgelassenen Stimmung bei.
Die Kidical Mass ist eine bundesweite Aktion, die regelmäßig zu festen Terminen durchgeführt wird. In diesem Jahr fand die Kidical Mass an 200 Orten in 15 Ländern statt. Weitere Informationen finden Sie hier.
Weitere Infos zu den Projekten von Changing Cities gibt es hier:
Unterschreiben Sie die Petition für ein kinderfreundliches Straßenverkehrsrecht hier: